Dienstag, 23. Oktober 2012

trekking Magazin - Rezension


Nach der aktuellen Wanderforschung (wanderforschung.de) liegt das Durchschnittsalter der Wanderer um die 48 Jahre, engagierte Wanderer sind im Schnitt 50 Jahre, Hochgebirgswanderer umgekehrt ein paar Jahre jünger. Gehobene Bildungs- und Einkommensschichten sind zunehmend überrepräsentiert.

Das Titelbild spricht danach nicht unbedingt die Wanderzielgruppe an. Auch kann man sich schwer mit der Wandertechnik der abgebildeten Wanderin identifizieren. Sieht lustigerweise aus wie Slalom auf Felsen, passt aber zum Titel „über alle Berge“. 






Der Wanderfreund versucht hiermit eine Rezension der dargestellten Zeitschrift. Es lässt sich feststellen, dass der Inhalt in der Übersicht klar strukturiert in Kategorien wie Nachrichten & Neuheiten, Reisen & Touren, Ratgeber, Camping dargestellt ist. Die Heftinhalte sind in diesen Kategorien aufgelistet.

Das Layout bietet eine gute Übersichtlichkeit und die Texte sind im Verhältnis zu den Bildern, die ansprechend und authentisch sind, angemessen. Vergleicht man die Inhalte mit anderen Wandermagazinen fällt auf, dass sich die Inhalte wohl eher an die jüngere Altersschicht orientiert, die sich mehr für den puren Outdoorspaß, mit Camping, Outdoornahrung etc. langen Touren und alpine Klettersteigen interessieren. Das dürfte lt. Wanderforschung nur die wenigsten Wanderer (ca. 2 %) begeistern. Denn die Durchschnittsstrecke der Wanderer liegt bei 9 km und 60 – 80 % der Befragten ziehen Rundwanderungen vor Streckenwanderungen vor.  

Die vorgestellten Touren sind trotzdem interessant und mit einem hohen Wissensgrad dargestellt, aber Realitätswanderer wird keine Tour von München nach Venedig in 28 Tagen nachwandern, aber Anregungen und Besonderheiten gehören auch zum Journalismus, wie das Salz in der Suppe.

Etwas zu wenig a. m. Sicht sind die Informationen von interessanten und neuen deutschen Wandertouren, ganze zwei Touren, Bergische Land und die Nationalparks Böhmischer Wald & Bayrischer Wald, finden Berücksichtigung. Entschädigt wird man dagegen durch die gut und treffend dargestellten vier Wandervorschläge des Trekking Wanderführers zum „Wanderbares Donaubergland“. 

Die Kategorie Ratgeber trifft den jungen Wanderer und versorgt ihn mit fachmännischen Erfahrungen, Wissen, Tipps und Tricks zur Ausstattung zum Outdoorsport. Dem typischen Wanderer wird dies allerdings wenig interessieren, da der typische Wanderurlauber seine Unterkunft und sein Essen in einem Hotel, Pension oder in einem guten Gasthof einnimmt. Da wäre die Aufnahme von entsprechenden Angeboten sinnvoll um auch diese Zielgruppe einzubinden. Gut gestaltet ist die Trekking Tour aus dem Süden Korsikas. Hier kommt beim Lesen das Gefühl der Freiheit und Abenteuer auf und macht Spaß beim Lesen. Hier kann man für den nächsten Camping- und Abenteuerurlaub gute Anregungen holen.

Das trekking magazin ist eine Zeitschrift, welche professionell gestaltet ist, mit vielen informativen Beiträgen. Ob die junge Zielgruppe strategisch und zum Konzept passt, darf vermutet werden. Positiv ist der niedrige Werbeanteil. Auch könnte die Leserbeteiligungsmöglichkeit verbessert werden. 

Aus Sicht des Wanderfreunds sollten die guten Beiträge, Touren, Erlebnisberichte, Tipps und der Ratgeber sich auch den Durchschnittswanderer orientieren. Er wird sich durch regelmäßiges Kaufen der alle zweimonatlich veröffentlichen Zeitschrift zum Preis von 5 Euro erkenntlich zeigen. Aber das trekking magazin ist ein lesenswertes Produkt und bereichert den Literaturmarkt zum Thema Wandern.    

Montag, 15. Oktober 2012

Mallorca: Wanderung von Peguera zum Cap Andritxol


Mit meiner neuen Rubrik >> E-Mail an den Wanderfreund << möchte ich allen eine Plattform geben, in der Ihr dem Wanderfreund von Euren Erlebnissen auf den Wanderwegen in aller Welt berichten könnt. Gerne sachlich informativ, gerne augenzwinkernd, doch Hauptsache mit Begeisterung. Interessiert? Dann sendet Euren Gastbeitrag per Mail an der-wanderfreund@web.de.  

Einen weiteren Auftakt, bei dem man Urlaubsstimmung und Reisefieber bekommt, macht Peter Schulte, der in seinem Gastbeitrag einen interessanten Wanderbericht von der Urlaubsinsel Mallorca darstellt.  Sehr lesenswert. Vielen Dank dafür. Sehr gelungener Beitrag mit schönen Bildern.
Viele Grüße. Der Wanderfreund.



 Mallorca: Wanderung von Peguera zum Cap Andritxol

 Als wir dieses Jahr auf Mallorca waren, entdeckte ich in unserem ADAC-Mallorca-Reiseführer eine Beschreibung eines Wanderweges, der direkt an unserem Hotel Cala Fornells zum Cap Andritxol vorbeiführt. Am folgenden Tag haben wir diese schöne Wanderung gemacht. Da wir die Strecke zwischen Peguera und der gleichnamigen Bucht Cala Fornells bereits mehrmals gelaufen waren, starteten wir direkt an unserem Hotel. Tipp: Wanderschuhe sinnvoll.

Die folgende Beschreibung mit entsprechenden Bildern ist aber wie im Reiseführer aufgebaut:

Eine leichte, knapp dreistündige Wanderung zum Cap Andritxol beginnt an der größten Badebucht Pegueras, an der Platja Palmira. Unweit des Piers, vom Land gesehen ganz rechts, führen steile Treppenstufen zur Carretera Cala Fornells (MA-1011). Ihr folgt man nach links durch die Apartmentanlagen Aldeas de Cala Fornells, deren ansprechende, bunt gestrichene Häuschen das Werk des russischen Architekten Pedro Otzoup (1918-2001) sind.



 

  
Nach ca. 1,5 km ist die wunderschöne Bucht Cala Fornells erreicht (Bild 6). Hinter dem Hotel ‚Cala Fornells’ zweigt rechts die Straße ab, die auf einem Wanderparkplatz endet.

  

Nun ca. 1 km lang immer geradeaus durch den schattigen Kiefernwald wandern und Ihr kommt an die folgende Abzweigung. Wir gingen hier rechts am Baum vorbei den schmaleren Weg den Berg hoch, zuerst zum Piratenturm, zum Cap, runter in die Badebucht und dann zum Hotel zurück.

  

Ab hier auf rote Markierungen und Steinmännchen achtend, geht es steil den Bergrücken östlich der Villenurbanisation Camp de Mar hinauf zum unzugänglichen Talaia des Cap Andritxol.

   

Der Wachturm wurde im 16.Jahrhundert an dieser exponierten Stelle zum Schutz vor Piraten errichtet und ist einer von ehemals insgesamt 85 Wachtürmen Mallorcas.
Von hier aus führt ein schmaler und steiniger Pfad (gutes Schuhwerk !!!) in ca. 20 Minuten zum wildromantischen Cap Andritxol mit seinen schroffen, über 180 m hohen Felswänden. Hier genießen wir die Aussicht und schauen von oben auf die kleinen Schiffe unter uns.

          

Zurück geht es zunächst auf demselben Weg, doch lohnt nach ca. 30 Minuten der ausgeschilderte Abstecher nach rechts zur Caló d’es Monjos ‚ eine tief in die Felsen eingeschnittene, unbebaute Badebucht, die zu einer ausgedehnten Rast einlädt. Einkehrmöglichkeiten gibt es aber keine, ihr müsst schon alles selber mitbringen.

  


 
 


 Von hier ging es direkt wieder bis zurück zur Abzweigung und zum Wanderparkplatz zurück. Auf der Terrasse unseres Hotels endete für uns die Tour mit dem Fazit:

Der Himmel, die Sonne, das Wasser, die Felsen, die Bäume und Pflanzen, alles zusammen, waren Balsam für die Augen, eine wunderschöne Wanderung.

Georgsmarienhütte, 30.09.2012
Peter Schulte.

Montag, 8. Oktober 2012

Malerweg begeistert wieder Etappe 8 von Rathen zurück nach Pirna

Blick auf die Bastei


Hintergründe zur Wandertour "Malerweg der begeistert" 

Die erste Wandertour, die mich zum Wanderfreund machte, war eine viertägige Wanderung durch die Sächsische Schweiz auf dem Malerweg im letzen Jahr. Viele Informationen bietet http://www.saechsische-schweiz.de/cgi-bin/malerweg

Wir, eine sechsköpfige Männergruppe, sind im Mai 2011 die erste Hälfte, 4 von 8 Etappen gewandert. Nun ist es soweit. Ein Jahr weiter sind wir die zweite Hälfte Ende April 2012 gewandert, mit einem Abstecher zum Prebischtor in die Tschechische Republik. 


    Der Malerweg, die Wanderstrecke mit kleinen Abstechern, ist eine anspruchsvolle Wandertour mit einem Höhenunterschied von 630 Metern z. T. auf einer Etappe. Alle acht Etappen sollen eine Gesamtlänge von 112 km, ohne Abstecher, haben. Die zweite Hälfte haben unsere Navis allerdings eine Länge von knapp 80 km gemessen. Vermutlich wurde der Wanderweg etwas umgelegt. Die Gründe dafür sollen bei den Anwohnern liegen, die die Wege nicht mehr freigeben, sagte man uns. 

    Für diese Strecke empfiehlt sich gutes Schuhwerk, da die Berge oft sehr steil ansteigen und du auf Felsen klettern musst. Über Treppen, Leitern und Steigen sind viele Höhen zu   überwinden. Der Wanderer sollte schwindelfrei, trittsicher und natürlich körperlich fit sein. 

    Die Landschaft begeistert. Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz im Elbsandsteingebirge ist einer der faszinierendsten Wanderwege Deutschlands. Schon Mitte des 18. Jahrhunderts wurde von den wild-romantischen Landschaften, mit tiefen Felsschluchten, märchenhafte Felsgebilde und einzigartigen Aussichten berichtet. Steigt man in den Malerweg ein, vergisst man sofort den Alltag und das Abenteuer beginnt.  

    Entspannung Pur
    Wissenswertes zum Elbsandsteingebirge

    Das Elbsandsteingebirge ist geologisch ein riesiger Sandsteinblock, mit einer Größe von 20 x 20 km. In den letzten Jahrmillionen wurden Täler und freistehende Felsen herausgespült, so dass skurile Skulpturen und Felsformationen entstanden sind. (Vgl. Manuel Andrack Gesammelte Wanderabenteuer). Es ist bekannt unter sächsische Schweiz in Sachsen und Böhmische Schweiz in der Tschechischen Republik. 

    Zur Kreidezeit lag hier ein riesiges Meer. Es lagerten sich Sand und andere Sedimente ab und verdichteten sich zu Stein. Das Grundgebirge hob sich und das Wasser floß ab, so dass eine gewaltige Sandsteinplatte zurück blieb. Durch Spannungen in der Erdkruste schob sich der Granit über ihren Rand. Es entspanden Risse und Klüfte. Die Urelbe und Flüsse, Schmelzwasser spülten sie tiefer und tiefer. Kaum ein anderes Gebirge in Europa wurde von der Natur in ähnliche Formen zerrissen.  


    Hier das Streckenprofil der letzten Etappe von Rathen nach Pirna

     
     


    Malerweg begeistert wieder – Etappe 8 von Weißig nach Pirna

    Maibaumfest in Rathen
    In Rathen angekommen war mächtig viel los. Hier begegneten sich Wanderer, Radfahrer, Motorradfahrer, Tagestouristen die das öffentliche Bild beherrschten. Auf der anderen Elbseite (Rathen ist durch die Elbe getrennt) war Volksstimmung. Dort wurde der Maibaum gesetzt. Da Markus am nächsten Tag seinen 40. Geburtstag hatte, beschlossen wir eine Fährkreuzfahrt zur anderen Elbseite, um dort in seinen historischen Jahrestag zu feiern. Die Stimmung dort und bei uns war gut.



    Am nächsten Tag, die Nacht war kurz, hatten wir eigentlich die Etappe von Weißig nach Pirna auf unserem Programm. Wir beschlossen allerdings einstimmig aus „Gesundheitlichen Gründen“  die Wanderung nach Pirna entlang der Elbe durchzuführen und den Aufstieg auf den Rauenstein, mit Wanderung nach Pötzka zu streichen, da dies für unsere strapazierten Köpfe bei der aufkommenden Hitze nicht gesund wäre.

    Das Opfer war der Verzicht auf den Rauenstein. Der Tafelberg Rauenstein ist allerdings einer der kleinen Berge der sächsischen Schweiz. Mit seinen 304 Metern ragt er linkselbisch im Inneren der Elbschleife bei Rathen empor. Der Rauenstein weist eine stark zerklüftete Struktur auf, ist etwas 600 Meter lang und 200 Meter breit. Da er nur 50 bis 100 Meter aus der Umgebung herausragt, wirkt er relativ unscheinbar. Auf dem Rauenstein gibt es eine Berggaststätte, wo man gut einkehren kann.


    Wir nahmen also den flachen Wanderweg an der Elbe flussabwärts, welcher allerdings geographisch auch eine Menge zu bieten hat. 


    Den Malerweg trafen wir dann am Hochufer der Elbe wieder. Der Naturpfad führte uns zum Obervogelsang an der Elbe und weiter nach Pirna.


    In Pirna angekommen, die Sonne strahlte erbarmungslos, steuerten wir auf unsere Autos und waren froh und stolz den Malerweg erfolgreich gemeistert zu haben. Dazu erhielten wir von Michael als Andenken eine Urkunde als schöne Erinnerung der gemeinsamen Wanderung mit den vielen kleinen Abenteuer. Für das nächste Jahr planen wir die nächste Wanderung auf den Rheinsteig durchzuführen.

      
    Daten der 8. Etappe: 

    Streckenlänge 12,4 km  Wanderdauer ca. vier Stunden,                                   Summe Steigerungen 192 Meter, Summe Gefälle 294 Meter
    Tiefster Punkt 105 Meter, höchster Punkt 254 Meter.