Donnerstag, 28. November 2013

Wilder Rheinsteig Etappe 2 von Oberdollendorf nach Bad Honnef

Serie: Teil 1 Etappe 2

Wilder Rheinsteig Etappe 2 von Oberdollendorf nach Bad Honnef


Tag 2 unserer viertägigen Wandertour auf dem Rheinsteig. Die erste Etappe von Bonn bis Oberdollendorf war gut zum Anwandern. Die Oktobersonne war warm. Nur der Ostwind war sehr kalt. Den Abend haben wir in Oberdollendorf gemütlich ausklingen lassen. Unsere Pension Ley war ein Glücksgriff. Direkt an der Kirche bot sie uns ein gemütliches Quartier. Die Pensionsmutter Frau Herrlich, die Seele des Hauses, bot uns in ihrem gemütlich dekorierten Frühstücksraum ein reichhaltiges Frühstück an. Alfons bekam einen frisch gebackenen Apfelkuchen. Dann heißt es Sachen packen und auf geht´s.

 
Die heutige Etappe wird uns einiges an Kondition abverlangen. Die Tour soll schon fast alpinen Charakter mit 1000 Höhenmetern haben. Wir verlassen Oberdollendorf und treffen nach 1,3 km wieder auf den Einstieg in den Rheinsteig und folgen dem Wegweiser Richtung Kloster Heisterbach.

 
Heute ist das Wetter mies. Tief Werner hat Einzug gehalten. In der Nacht hat es stark geregnet und dicke Tropfen fallen von den Bäumen auf uns nieder. Die Wanderpfade sind z.T. matschig und schlammig. Die Tour auf die sieben Berge wird heute eine feuchte Herausforderung werden. Unser erstes Etappenziel ist Kloster Heisterbach. Es ist noch recht früh. Aber das Kloster Heisterbach sieht nicht gerade einladend aus. Da das Wetter sehr ungemütlich ist, besichtigen wir nicht die Ruine und folgen dem Wanderweg auf unseren ersten Berg, den Petersberg.


 Der Pfad geht über schmale Waldwege, die feucht, steinig und geröllartig sind. Der Aufstieg ist schweißtreibend, die Pumpe arbeitet auf Hochtouren. Endlich erstürmen wir den 331 Meter hohen Petersberg. 
 
Hier weilten in Bonner Bundesregierungszeiten Staatsgäste und hatten von hier oben einen herrlichen weiten Rundblick. Das Gelände ist gesichert und gezäumt. Von 7 bis 22 Uhr sind die Pforten geöffnet, im Winter bis 17 Uhr.

 
Auf der Terrasse des Steigenberger Hotels kann man dieses Ambiente genießen. Nun ist es hier oben einsam, kalt, windig und nass. Der Rundblick ist wirklich einmalig trotz vorbeiziehender Regenwolken. Auf einem Schotterpfad geht es in Serpentinen zum Fuß des Petersberges hinab und wieder aufwärts auf den Geisberg mit einem kleinem Ausblick auf 328 Höhenmeter. 


 Der Abstieg geht über einen schmalen schlammigen Hohlweg bis wir das Gasthaus „Milchhäuschen“ erreichen. Im gemütlichen Lokal treffen wir einige Tageswanderer. Wir bestellen Kaffee und Pfannkuchen mit Zimt und Zucker. Das Lokal hat eine 200jährige Geschichte. Hier wurden die edlen Ritter von Wolken- und Drachenburg mit Milch und Fleisch versorgt. 


 Gestärkt geht es zum nächsten Etappenziel, der Drachenfels. Dort treffen wir auf die Drachenfelsbahn an der Mittelstation und voraus ragt das Schloss Drachenburg, heute ein Museum, empor. Die Drachenfelsbahn wirkt wie eine große Modelleisenbahn. Sie ist das Wahrzeichen des Siebengebirges, 1882/83 errichtet und ist die älteste Zahnradbahn Deutschlands. 

 
Wir halten uns links und folgen dem Rheinsteig Wegweiser. Auf 320 Meter Höhe erreichen wir erschöpft den Drachenfels. Der Aufstieg hat sich aber gelohnt. 
 
Die Aussicht ist auch bei diesigem Wetter beeindruckend. In Richtung Eifel entdecken wir eine riesige weiße Kugel. Es entpuppt sich als ein Himmelsobservatorium und wirkt auf uns wie außerirdisch.


 Der Rheinsteig führt an der langgezogenen Aussichtsterrasse an einem schmalen Treppenabgang über schmale Stufen und vulkanischem Gestein bergab. 
 
Natürlich geht der Pfad danach gleich wieder bergauf. Dann treffen wir auf den Waldfriedhof Rhöndorf. 
 
Hier befindet sich in der Nähe vom Eingang das Familiengrab vom ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer. Wir sind von der Schlichtheit der Grabstätte überrascht. Noch nicht einmal frische Blumen hat die Orts-CDU für Ihren „Alten“ übrig. 

 
Nun ruft uns der Breiberg (312 m). Das Wetter wird besser. Es ist nun trocken und etwas wärmer. Wir passieren die Löwenburg.
 
Die Bergruine steht heute nicht auf dem Programm. Vielleicht ein Fehler. Der Weg führt erneut bergab am Rossbach entlang zur L 144. 

 
Wir überqueren die Landstraße und folgen den Rheinsteig durch das Schmelztal, bis wir auf einen Wandererparkplatz stoßen. Hier finden wir an der L 144 eine Bushaltestelle und beschließen, den nächsten Bus nach Bad Honnef zu nehmen. Die 2. Etappe ist geschafft und wir sind es auch. Morgen müssen wir noch die restlichen 4 km nachholen und hier wieder original einsteigen. 

Fazit: Die Strecke von Oberdollendorf bis ins Schmelztal waren 22,4 km, die fast alpinen Charakter hat. Laufdauer 5:50 Std. Steigung 1149 m und Gefälle 1172 m. Sehr anspruchsvolle Strecke, aber landschaftlich eine sehr reizvolle Wandertour mit vielen schönen Aussichten und Eindrücken. Sehr gut ausgeschildert. Gutes Schuhwerk ist notwendig sowie eine gute Kondition. 


 























































































Freitag, 22. November 2013

Rundwanderung Trittenheim an der Mosel

Trittenheim an der Mosel

Diesmal berichte ich von einer Rundwanderung von ca. 12 km in und um Trittenheim an der Mosel. 

Trittenheim liegt am flachen Hang einer Landzunge (Gleithang), die durch eine enge Moselschleife gebildet wird. Flussaufwärts befinden sich am linken Flussufer der Weinort Klüsserath, am rechten Moselufer der Weinort Leiwen, flussabwärts liegt der Weinort Neumagen-Dhron am rechten Moselufer.


Aus einer fränkischen Siedlung gegründet, wurde Trittenheim erstmals 893 im Prümer Urbar urkundlich erwähnt und war lange Zeit kurtrierisches Gebiet. Eine Erwähnung findet sich auch in einer Urkunde Papst Eugens III. von 1148, in der der Abtei St. Eucharius ein Gehöft und die Kirche nebst den zugehörigen Zehntrechten in Trittenheim zugesprochen wurden. Ab 1794 stand Trittenheim unter französischer Herrschaft, 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. 



Rundwanderweg Trittenheim an der Mosel


 

Am gestrigen Anreisetag hatten wir einen wunderbaren Oktobertag. Die Sonne wärmte uns und wir genossen die restlichen Sonnenstrahlen. Wir hatten einen herrlichen Blick auf die Moselschleife und auf Trittenheim. 
 
Wie muss es vor hunderten von Jahren gewesen sein, als die Kaufleute mit ihren Salzschiffen die Mosel rauf und runter gefahren sind. Nun ist dort unten nur reger Schiffsverkehr.

 

Tags darauf ist das Wetter umgeschlagen. Kalt schlägt uns feuchte Luft und Wind entgegen. Wir wollen trotzdem eine Moselwanderung unternehmen und brechen auf. 
 
Wir passieren den Ort Trittenheim und überqueren die historische Moselbrücke. Auf der anderen Seite der Mosel finden wir den ausgeschilderten Römersteig, den wir ein Stück wandern wollen.

 

Der Weg führt uns durch die Weinberge „Trittenheimer Apotheke“ Richtung Schieferhöhlen und führt uns weiter zur Martelkapelle. 
Links weiter abwärts schlängelt sich die Mosel durch das Moseltal. 
 
In Neumagen-Dhron finden wir einen Bäcker mit Cafe und wärmen uns dort mit einem Latte Macchiato auf.

 

Wir verlassen langsam den Ort und überqueren erneut die Mosel über die neue Brücke und folgen dem Wanderweg, der uns durch die Weinberge rechts der Mosel zurück nach Trittenheim führt.

 

Auf der Strecke genießen wir den Blick auf die Landschaft und auf das Moseltal. 
 
Wir beobachten die Arbeiter bei der anstrengenden Weinlese und freuen uns auf die Weinprobe abends bei unserem Winzer in Trittenheim.

 

Fazit: Schöne Rundwanderung, die man beliebig ausbauen kann. Eigentlich wollten wir einen anderen Weg wandern, aber unser Navi hat uns merkwürdig falsch geleitet. Dieser Weg ist als Empfehlung für eine 12 km Wanderung geblieben. Mittelschwere Wanderstrecke. Viele schöne Ausblicke und Einkehrmöglichkeiten. 

Hier noch einige Impressionen von der Mosel