Samstag, 18. Januar 2014

Wanderung auf dem Marteller Höhenweg zum Zirmbichl in Südtirol


Mit meiner Rubrik >> E-Mail an den Wanderfreund << möchte ich allen eine Plattform geben, in der Ihr dem Wanderfreund von Euren Erlebnissen auf den Wanderwegen in aller Welt berichten könnt. Gerne sachlich informativ, gerne augenzwinkernd, doch Hauptsache mit Begeisterung. Interessiert? Dann sendet Euren Gastbeitrag per Mail an der-wanderfreund@web.de.  

Einen weiteren Gastbeitrag, bei dem man von der tollen Landschaft in Südtirol Italien Urlaubsstimmung und Reisefieber bekommt, macht Günther Wiestner, der in seinem Gastbeitrag eine Wanderung auf dem Marteller Höhenweg zum Zirmbichl in Südtirol vorstellt. Dieser ist ein sehr interessanter Wanderbericht mit der Geschichte der "Wilden Frauen" vom Martelltal.  Sehr gelungener Beitrag mit schönen Bildern. Sehr lesenswert. Vielen Dank dafür. Viele Grüße. Der Wanderfreund.
Wunderbare Landschaft - Gröden -
Wanderung auf dem Marteller Höhenweg zum Zirmbichl in Südtirol
Einst sollen in dieser schönen Gegend im Martelltal in Südtirol die “wilden Fräulein” gewohnt haben. Auch wenn man keines davon zu Gesicht bekommen sollte, auf Stoanmandln trifft man genügend! Diese von Menschenhand aufgeschichteten Steine, sollten zu früheren Zeiten als Orientierungshilfe dienen, waren aber auch wichtige Vermessungspunkte.  Ausgangspunkt der Wanderung auf dem Marteller Höhenweg ist Stallwies auf 1.950 Metern, er zählt zu den höchstgelegenen Höfen in Südtirol. Von hier führt uns ein steil ansteigender Weg (Nr. 5 und 23) in einer halben Stunde zum Marteller Höhenweg, diesen folgen wir rechts bis dieser einen Forstweg kreuzt, wo wir rechts einbiegen. 
 
Nach einigen Minuten müssen wir wieder links abzweigen. Nach etwa 90 Minuten Gehzeit zweigt kurz nach dem Zirmbichl auf 2.330 Metern links der Wanderweg Nr. 23 A ab. Hier haben wir den höchsten Punkt der Tour auf 2.330 Metern Höhe erreicht. Anschließend gibt es zwei verschiedene Wanderrouten, der kürzere Weg (Nr. 24) führt nach rechts hinunter bis zum Weg Nr. 15 und zum Gasthaus Stallwies mit Einkehrmöglichkeit. Bei der etwas längeren Route sind zusätzliche 230 Höhenmeter zu bewältigen, diese Route bietet uns jedoch einen herrlichen Blick auf die Laaser Spitze und in das Martelltal. Dafür steigen wir den Höhenweg weiter hinauf, bis wir den Weg Nr. 11 kreuzen, diesen folgen wir nach rechts, überqueren einen Bach und wandern den Weg Nr. 15 weiter Richtung Stallwies. Dann erfolgt ein neuer Anstieg von etwa 45 Minuten bis zu der Weggabelung Weg Nr. 11. Dort angekommen, führt der Wanderweg nur mehr bergab.



Die Geschichte der wilden Fräulein im Martelltal

In den Marteller Bergen und Tälern leben in vergangenen Zeiten die wilden Fräulein. Die wilden Fräulein waren sehr scheue Lichtelfen, die am liebsten Krapfen und Küchlein verspeisten, welche die Südtiroler Bäuerinnen den Knechten mitgaben. Nachts, so bald es dunkel wurde, kamen die wilden Fräulein aus ihrem Versteck hervor, durchsuchten die Knechte nach den Krapfen und Küchlein, um diese zu essen. Natürlich ärgerten sich die Menschen darüber, doch sie fanden Trost darin, dass die Krapfen den armen und gutmütigen Seelen zugute kamen. Sehr selten, aber doch ab und zu, zeigten sich die wilden Fräulein auch den Menschen, doch sie durften diesen auf keinen Fall ihre Namen verraten. 

 
Eine der Fräuleins war sogar mit einem Bauern verheiratet, auch dieser wusste nicht, wie seine Frau hieß. Eines Tages, als sie ihre Kinder wusch, kam ein anderes wildes Fräulein des Weges und sagte: “Oh wie schade liebe Getraud, die Würmer fressen dein Kraut!”. Somit war das Namensgeheimnis gelüftet und das Fräulein musste gehen. Ab diesem Zeitpunkt kam es nur noch an den Sonn- und Feiertagen zurück, um seine Kinder zu kämmen.


Wanderinfos Marteller Höhenweg in Südtirol: Gehzeit von 1,5 Stunden für den Aufstieg und 2,5 Stunden für den Rückweg, 660 Höhenmeter, gut begehbar, Schwindelfreiheit von Vorteil.


Dienstag, 14. Januar 2014

Wandern im Winter stärkt das Immunsystem




Wandern im Winter ist gut für das Immunsystem


Auch bei winterlichen Temperaturen tut Bewegung an der frischen Luft Deinem Körper gut tut. Wandern ist gesund für Herz, Kreislauf, Muskulatur, Immunsystem und Stoffwechsel. Man muss sich nur überwinden, aus der gemütlichen Stube in die Natur zu fahren und eine Wandertour zu machen. Aber es lohnt sich. Denn die Bewegung an der frischen Luft ist eine gute Abwechslung zu trockenen, aufgeheizten Räumen und stärkt insbesondere das Immunsystem. Beim Wandern werden für einen längeren Zeitraum große Muskelgruppen beansprucht, das den Fettstoffwechsel anregt und wohltuend für den Körper und für den Geist wirkt.

Wandern macht den Kopf frei. Das Gehirn wird besser durchblutet und wird somit durch die Sauerstoffversorgung des Gehirns enorm verbessert. Es ist erwiesen, dass Bewegung in der frischen Luft das beste Mittel ist, sich selbst aus emotionalen Anspannungen oder Stress zu befreien. Durch die intensive Ruhe der Natur, kehrt die innere Ruhe in sie ein und man nimmt die Sinneseindrücke der Natur auf. Der Kopf wird frei von belastenden Gedanken.

 Allerdings sollten ältere Menschen aufpassen, wenn sie auf gefrorene Flächen laufen, dass sie nicht ausrutschen. Bei Asthmatiker kann die bei kalter unt trockener Luft eine Wintertourwanderung problematisch  werden. Deshalb sollten Anfänger im Winter mit kleinen Strecken anfangen. Wichtig sind warme Kleidung, gutes Schuhwerk und auch genügend Proviant für die Strecke. Einen warmen Tee kann man auf der Strecke immer genießen und wirkt wohltuend. 
 

Mittwoch, 1. Januar 2014

Hüttenhüpfen auf der Raxalpe in Niederösterreich




Es ist die dritte Oktoberwoche. Wir befinden uns in Wien und haben bei Freunden Station gemacht. Gemeinsam starten wir heute Richtung Berge und wollen dort eine Tageswandertour auf der Raxalpe unternehmen. Die erste richtige Alpinwanderung, die ich in meinem Leben unternommen habe. Wir starten mit dem PKW von Wien Richtung Rax. Das Wetter in Wien ist nicht gerade wanderfreundlich. Es ist nebelig und leichter Regen kommt runter. Aber in den Bergen soll es trocken und sonnig sein. Wir sind gespannt.

Wir erreichen die Raxalpe. Hier ist noch kein Massentourismus. Ein Naturerlebnis der schönsten Art wartet auf uns. Unser Wanderziel ist Reichenau an der Rax. Das Wetter ist hier wirklich herrlich. Die Sonne scheint und die Temperaturen sind auch angenehm. Wie wird es oben auf der Rax sein? 
 
Die Rax-Seilbahn bringt uns in knapp 10 Minuten auf 1.547 m Höhe. Die Fahrt ist flott, aber angenehm. Die Aussicht ist schon super.


Das Hüttenhüpfen auf der Raxalbe führt uns entlang der roten Markierungen sehr steil zwischen schroffen Fels bergan zum Trinksteinsattel. Wir haben uns für die 16,5 km lange Wandertour entschieden. 
 
In dieser Jahreszeit sind nur wenige Wanderer unterwegs. Die meisten sind professionell ausgestattet, aber einige tragen normale Straßenkleidung und Straßen- oder Laufschuhe. Wir sind froh, dass wir unsere guten Wanderschuhe dabei haben.


Wir folgen den stark ansteigenden Weg, vorbei an der Trinksteinhütte in Richtung Habsburghaus unterhalb des Dreimarksteins (1948 m Seehöhe). Hier oben genießen wir die tolle Aussicht. Unten im Nebelbett liegt irgendwo Wien.
 
 Die Wanderer, die uns entgegen kommen, begrüßen uns mit „Grüß Gott“ oder „Grüß Dich“ und man fühlt sich als Gemeinschaft verbunden. An den Hängen sehen wir einige Bergsteiger, die sich auf einem Plateau ausruhen.


Weiter geht es der roten Markierung an der Westseite des Predigtstuhls und über einen kurzen, letzten Anstieg zum Karl Ludwig Haus – Seehütte. Dort machen wir erst einmal eine Rast. 
 
Vom Karl Ludwig Haus geht es den Schlangenweg bergab in Richtung Preiner Gscheid.  Der Weg geht direkt am Berg, mit offenem Ausblick ins Tal, entlang und später durch ein Waldgebiet.
 
 Am Ende des Weges erreichen wir die Siebenbrunnenwiese in 1400 m Seehöhe. Eine im Sommer von Bergblumen übersäte Almenweide.


Kurz darauf erreichen wir die nächste Hütte, das Waxriegelhaus. Den Abstieg nehmen wir über die Skitrasse des Preiner Gscheid. Etwas einfacher ist allerdings der Abstieg über die Forststraße. Unten am Preiner Gscheid liegt die Edelweißhütte, die auch zum urigen Einstieg einlädt. Von dem Parkplatz fährt stündlich ein Bus zurück zum Parkplatz der Rax-Seilbahn in Reichenau.


Fazit: Es war eine wunderbare Alpin-Wandertour über die Raxalpe. Hier oben kann man wirklich alles vergessen und die Daueraussicht ins Tal ist fantastisch. Es ist zwar eine anspruchsvolle Tour mit vielen beeindruckenden Ausblicken. Gute Kondition und gutes Schuhwerk ist erforderlich. Gut ausgeschildert und die Busanbindung zurück zur Rax-Seilbahn ist komfortabel. Super.