Montag, 9. Juni 2014

Rucksack optimal packen und einstellen

Rucksack optimal packen und einstellen

Jeder Wanderer steht vor seiner Wandertour vor der Frage, was nehme ich auf meinem Tripp mit, welchen Rucksack brauche ich und wie packe ich ihn richtig? Wir haben uns für Deuter Rucksäcke entschieden z.B. Fortuna 32 plus 4. Sie sind leicht, haben wasserabweisendes Material plus Regenhülle und haben viele abgetrennte und gut zugängliche Fächer. Stoff- oder Lederrücksäcke haben den Nachteil, dass sie diese Vorteile nicht haben und sich mit Regenwasser voll saugen. 

Grundsätzlich gilt:

„Das Wichtigste beim Rucksack packen ist, dass man alles Überflüssige gar nicht erst mitnimmt! Maximal 20 - 25% des Körpergewichts kann ein Trainierter über einen längeren Zeitraum tragen. Ich empfehle allerdings nur 10 - 15 % des Körpergewihts inkl. Rucksackgewicht für normal trainierte. Die deutsche Bundeswehr geht sogar von 33% aus, was schon an Quälerei grenzt . Dort sind die Touren mit Rucksack aber auch bekanntermaßen extrem anstrengend!”
Der Schwerpunkt des Rucksacks sollte dicht am Körper und möglichst in Schulterhöhe liegen. So befindet er sich immer über dem Kör­per­schwerpunkt (KSP) und der Rucksack zieht beim Tragen nicht nach hinten. Größere Rucksäcke ab etwa 30 Liter packt man daher wie folgt:
  • Schlafsack, Daunenausrüstung und andere leich­te Gegenstände kommen ins Bodenfach. Mittelschwere wie Kleidung nach oben außen. Schwere Ausrüstung – Zelt, Proviant, dicke Jacken – nach oben in Schulterhöhe, möglichst nah an den Rücken.
  • Kleinigkeiten sind im Dec­kel­­­fach gut aufgehoben und schnell er­reich­bar. Um Nachteile wie Hängenbleiben, größere Wind­an­griffs­flächen oder Nässe zu vermeiden, so kompakt und so wenig Aus­rüs­tung wie möglich außen am Rucksack befestigen. Generell, gerade auch bei Seiten­taschen, auf die gleichmäßige Gewichts­ver­tei­lung achten.
  • Packbeutel, nicht zu prall, um tote Winkel zu vermeiden, schaffen innen Ord­nung.
    In wasserdichter Form sind sie eine sehr sichere Alternative zur Regenhülle.
Falsch!
Der Rucksack zieht stark nach hinten – der Rucksackschwerpunkt sitzt also weit ab vom KSP. Bei hohen Gewichten wird das Laufen so schnell zur Qual, weil der Körper ständig gegen das Gewicht des Rucksacks arbeiten muss. Die Schultergurte belasten die Schultern mehr als normal. In schwierigem Gelände kann die falsche Packtechnik zum Sicherheitsrisiko werden.

In leichtem Gelände

  
In leichtem Gelände (Wanderweg, flache We­ge) packt man den Lastschwerpunkt höher.

In schwierigem Gelände

  
In schwierigem Ge­lände (Hoch­tour, Steige) etwas tiefer und damit näher zum Körperschwerpunkt. Bei dieser Packweise läuft man zum Ausgleich zwar etwas mehr nach vorn gebeugt, aber man ist nicht so leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, wie bei einem hohen Schwerpunkt.

Die richtige Packtechnik

 Seinen Rucksack richtig zu packen scheint anfangs leicht. Die Packtechnik ist genau so wichtig wie ein gut eingestellter und sitzender Rucksack oder der richtige Schuh, denn ein gut gepackter Rucksack bedeutet mehr "Wanderqualität". Bei nicht unüblichen Gewichten von 15-25 Kg kann die Packtechnik über einen ent- oder verspannten Abend entscheiden. Dabei ist es egal ob Du ihn fürs Trekking, Wandern  oder die Bundeswehr packst. Also, wie packt man einen Rucksack?


Wegbeschaffenheiten bedenken:

Bei der Packweise sollte man unbedingt auch an die Wegbeschaffenheiten denken. Wer z.B. in alpinem Gelände oder engen Gängen unterwegs ist, sollte kompakt packen, damit man durch enge Felslücken passt oder auf einem schmalen Grad am Abgrund laufen kann. Wer dagegen sich über flaches, kahles Land läuft, der kann auch etwas "breiter" packen.

Alles fest im Griff:
Am oder im Rucksack sollte alles fest verstaut/fixiert sein, damit nichts hin und her schlägt. Auch wenn es nicht auffallen sollte, kann so was viel Kraft kosten, da man eine Gegenbewegung zum Ausgleich automatisiert.


Rucksackgewicht:
Hier gilte es, weniger ist mehr. Das Maximum sollte ein 1/4 des eigenen Gewichtes ausmachen. Wenn es sein muss mit Zelt u.a. Wer darüber liegt sollte seine Packliste nochmal überarbeiten. Natürlich kann es begründeterweise über 1/3 gehen, aber wir gehen von normalsterblichen Wanderern aus, die wandern wollen und keine Expedition wagen. Bei 10 kg Gesamtgewicht sollte bei normalen Fernwanderungen die Grenze sein. 


Schwerpunkt:
Bei leichten Touren sollte der Schwerpunkt nahe am Rücken und auf Schulterhöhe sein. Bei alpinen Touren sollte er weiter unten sein, denn ein zu hoher Schwerpunkt geht zu Lasten des Gleichgewichts.
Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Rucksack nicht einseitig gepackt ist (vorallem bei Seitentaschen darauf achten!).
Lockeres Tragen mit 12 kg Gewicht

Tipps & Tricks

Es ist sehr hilfreich, wenn man seinen Rucksack immer nach dem gleichen Schema packt und jedes Teil seinen festen Platz hat, dann findet man seine Sachen schneller..


Einteilung:
Es ist sinnvoll Kleidung, Hygiene, Medizin, Essen, etc. in optisch unterschiedliche Tüten (es reichen normale Einkaufstüten aus Plastik) einzupacken. Zum einen fällt das Packen leichter und man behält den Überblick.


Zugriff
Sachen, die häufig genutzt werden, sollte man im Fanny Pack, den Seitentaschen, unter den Frontaleingriff des Hauptfaches oder oben ins Hauptfach legen.


Fanny Pack
Das Fanny Pack (der obere Aufsatz des Rucksackes) sollte den Leichtgewichten der Packliste vorbehalten sein. Ins Fanny Pack gehören Sachen, die schnell zur Hand sein müssen, wie z.B.: •    Wanderkarten,
•    Messer, •    Lampe, •    Geldbeutel, •    Dokumente, •    Sonnenbrille, •    usw.


Hauptfach
Das Fach für alles: schwere, mittlere und leichte Sachen. Man sollte auch auf eine geschickte Packweiße achten, damit noch ein wenig Ordnung drin ist und man schnell an seine Sachen kommt.

Ins Hauptfach kommen z.B.: •    Kleidung, •    Hygiene,  •    Essen, •    Kocher, •    usw.


Bodenfach
Oft ist das Bodenfach durch einen Boden, der geöffnet werden kann, vom Hauptfach getrennt. Es wird zum Verstauhen des Schlafsacks genutzt. Das Bodenfach sollte richtig gut ausgefüllt sein, das verleiht dem Rucksack eine Stabilität. Ist er zu "lose" gefüllt, kann die darüberliegende Ausrüstung den Rucksack nach rechts oder links umknicken lassen.

Ins Bodenfach kommen also: •    Schlafsack, •    eventuell Isomatte.


Seitentaschen
Die Seitentaschen bieten zusätzlichen Stauraum und ist ein abgetrennter Stauraum, der Ordnung schafft. Sonst hat man ja nur das Fanny Pack, das Hauptfach und das Bodenfach.


Man sollte darauf achten, dass die Seitentaschen von den Rucksäcken ungefähr gleich schwer beladen sind.
Die Seitentaschen sind schnell erreichbar, also kommen hier Sachen rein, die schnell zur Hand sein müssen.


•    Außen am Rucksack
Sperrige Ausrüstung wie z.B. ein Zelt oder normale Isomatten gehören nach außen. Gute Rucksäcke verfügen über Schnallen im unteren, mittleren und oberen Bereich des Rucksacks. Man sollte darauf achten, dass nichts hin- und her pendeln kann!


Was kommt wo hin?
•    Zelt: unten ans Bodenfach
•    Isomatte: entweder unters Fanny Pack, an die Seite oder ans Bodenfach
•    Wanderstöcke: an die Seite
•    Geschirr/Besteck: Wer Platz braucht, der kann sein Geschirr an die Seite oder an den Frontaleingriff des Hauptfachs machen (so fixieren, dass es nicht rumbaumelt).

Ein weiterer  Tipp:
Bewährt hat sich das Überkreuzpacken, d. h. man packt die Gegenstände, die man schnell greifen möchte und oft benötigt bei dem Mitwanderer in seinem Rucksack und umgekehrt.

Eine weitere zentrale Frage: Rucksack optimal einstellen

Wie stellt man den Rucksack optimal ein, nachdem man den Rucksack richtig gepackt hat? Welche Strippen zieht man und wie richtig? Bevor ich alles beschreibe, könnt Ihr diese Informationen von diesem Video bekommen:

Hier ein Video zum richtigen Rucksack einstellen:

hier geht´s zum Video

Quellen für diese Tipps:
http://www.deuter.com/de_DE/rucksack-packen.php
http://www.bewaehrungsprobe.de/Rucksack-Packen#tipps

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