Wegbeschreibung Via Salis Altaussee
Weglänge: ca. 8 km Höhenunterschied: ca. 300 m Gehzeit: ca. 2 1/2 - 3 Stunden Stationen: 23 Dichte der Stationen: Durchschnittlich alle 5 - 10 Minuten |
Wegverlauf: Altaussee, Amts- und Kurhaus – Kurpark – Donisbrücke – Reith – Weg Nr. 11a – Schlosswiese – Waldgraben – Steig zum Moosberg – Moosberg (Abstecher zum Ahornberg-Stollen) – Sandlingberg-Stollen – Wegkreuzung am Sattel – Breunerberg-Stollen – Forststraße Richtung Skilift - neu angelegter Steig – Kriechbaumberg-Stollen – Schaubergwerk – Knappenhaus – Ferdinandberg-Stollen – Sole-Messstation – Franzberg-Stollen – Wiesenweg – Scheiben – Thörl – Donisbrücke – Kurpark – Altaussee, Amts- und Kurhaus.
Tourendaten
Unsere zweite Wanderung in und um Altaussee ist eine Premiumwanderung, d. h. wir werden auf der Tour viel sehen und erleben. Wir wandern die Via Salis Route. Viele historische Hintergründe aus dem Leben im Salzkammergut werden wir erfahren. Dieser Rundwanderweg "entführt" uns auf eine faszinierende Zeitreise von den Ursprüngen des Salzbergwerks bis in die Gegenwart des Ausseer Landes. Beschilderte Stationen weisen auf uralte Stollen, die Saumpfade der Römer oder eine seltsame Burgruine hin.
Sie ist ca. 8 km lang und hat einen Höhenunterschied von ca. 300 m. Gehzeit: ca. 2 1/2 - 3 Stunden Stationen: 23. Dichte der Stationen: Durchschnittlich alle 5 - 10 Minuten. Die Tour ist leicht begehbar. Feste Wanderschuhe, etwas Proviant und eine gut gefüllte Trinkflasche sollten dabei sein. Warme, regendichte Kleidung ist nicht nur bei Schlechtwetter notwendig, sondern auch im sieben Grad kühlen Bergwerk, wer es besichtigen möchte.
Tourenbericht
Wir starten an der ersten Station in Altaussee vor dem Kur- und Amtshaus. Dort werden wir schon mit dem traditionellen Bergmannsgruß der Via Salis empfangen.
Langsam verlassen wir den Ort und überqueren die Donisbrücke. Die Beschilderung „Via Salis“ ist zuverlässig. Langsam steigen wir den Berg durch die verträumten Häuser hoch. Hier standen auch schon vor Jahrhunderten vermutlich auch die Wohnstätten der Bergleute.
Der Weg führt uns aus Altaussee hinaus. Vier Kilometern geht es gemütlich auf weitere 300 Höhenmetern. Bei den sommerlichen Temperaturen sind wir über jeden Schatten dankbar. Wir bewundern die Bergwiesen, die Dorfhäuser und immer den fantastischen Blick auf die Seen- und Berglandschaft.
Es geht weiter hinauf auf den Berg durch den Wald, bis wir die Schlosswiese erreichen. Hier stand einst die Burg des bösen Bischofs. Die nahen Mauerreste der Burg Pflindsberg gehen auf einen höchst schillernden Mann zurück: Philipp von Sponheim (1220 – 1279) war zwar als Erzbischof von Salzburg auserwählt, weigerte sich jedoch beharrlich, die geistlichen Würden zu empfangen.
Vielmehr ließ er das Ausseer Gebiet im Jahre 1246 mit Waffengewalt besetzen, um die Erträge aus der Saline zu kassieren. Die Seele eines unschuldig Gefangenen, der im Turm gestorben ist, soll heute noch als schwarzer Reiter über die Schlosswiese geistern. Wir haben sie nicht gesehen.
Dann folgen wir der Schotterstraße bis wir auf eine versteckte Abzweigung stoßen. Es geht rechts in den Wald und der Weg wird matschig und führt steinig aufwärts. Endlich kommen wir auf eine Forststraße, die uns zum Moosberg führt. Hier befinden sich die Schöpfwerke im Sandling. Die Schöpfwerke im Ahornberg waren bis ins 17. Jahrhundert in Betrieb. Danach schlug man noch bis 1830 Steinsalz im Trockenbau aus dem Gestein; heute ist der Stollen aufgegeben.
Kaum zu glauben, aber auf dem 1011 Meter hoch gelegenen, heute so einsamen Moosberg, herrschte lange Zeit geschäftiges Treiben. Bis ins 19. Jahrhundert befand sich hier das Zentrum des Altausseer Salzbergbaus.
Der 1012 Meter hoch gelegene Sandlingberg-Stollen wurde im Jahre 1511 angeschlagen. Angesichts des sich darüber erhebenden gewaltigen Kalkmassivs – die Ausseer nennen den Sandling schlicht und liebevoll den "Berig" – stellt sich die Frage, wie so viel Salz eigentlich ins Gebirge hineingekommen ist. Die Antwort stützt sich auf mehrere Theorien, reicht aber in jedem Fall unvorstellbare 250 Millionen Jahre bis zum Ende des Erdaltertums zurück.
Damals erstreckte sich über weiten Gebieten von Süd- und Osteuropa ein Ozean, an dessen Rand sich riesige, nahezu abgeschlossene Flachmeerbecken ausbreiteten. Über ihre Randschwellen strömten nur geringe Mengen an Meerwasser herein – weniger als im damals herrschenden Trockenklima verdunstete. Aus diesem Grund nahm die Konzentration der im Wasser gelösten Minerale bis zur Sättigung zu: Die Salze kristallisierten aus und sanken zu Boden.
Neben allen technischen Fragen brachte die Salzgewinnung durch all die Jahrhunderte ein entscheidendes Problem mit sich. Die Sudpfannen, aber auch die Zimmerung (Abstützung) der Stollen "verschlangen" immer mehr Holz, sodass die Waldbestände im Umkreis der Solequellen bald zur Neige gingen. Davon ist heute bei unserer Wanderung nichts mehr zu sehen.
Mit dem 1625 angeschlagenen Kriechbaumberg-Stollen, an dessen Mundloch wir gerade vorbei gewandern sind, diente ausschließlich zur Ableitung des Regen- und Schmelzwassers und verhindert damit Schäden in den tiefer gelegenen Abbauhorizonten.
Die nächste Station ist der Steinberg-Stollen, den wir allerdings heute nicht besichtigen werden, da wir vom heißen Wetter schon ziemlich erschöpft sind. Der 945 Meter hoch gelegene und 1319 angeschlagene Steinberg-Stollen dient heute noch als Eingang ins Schaubergwerk. Das Steinberghaus und seine Nebengebäude stammen aus der Zeit zwischen 1839 und 1961. Sie beherbergten damals die zentralen "obertägigen" Einrichtungen des Bergwerks: Betriebsleitung, Werkstätten und Wohngebäude, denn die Knappen mussten früher während der ganzen Arbeitswoche am Berg bleiben.
Mit dem Steinberg-Stollen steht auch eine ganz besondere Episode der Ausseer Bergwerksgeschichte in Verbindung. Ab 1943 ließen die Nationalsozialisten Kunstwerke aus den Wiener Museen, aber auch viele geraubte Kunstschätze in den bombensicheren Stollen lagern: Michelangelos Madonna, den Genter Altar, Meisterwerke von Dürer, Rembrandt oder Breughel – insgesamt 6577 Gemälde, 230 Zeichnungen und Aquarelle, 954 Grafiken, 137 Plastiken, 122 Tapisserien sowie nahezu 2000 Bücherkisten und Pakete mit kleineren Kunstgegenständen. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollte dieser Schatz gesprengt werden, um nicht in die Hände der anrückenden Amerikaner zu fallen. Nur der entschlossene Widerstand der Bergwerksleitung und der Belegschaft hat diese Wahnsinnstat im letzten Augenblick verhindert.
Unser Weg führt uns nun weiter abwärts und wir kommen nun zum Wiesenweg zur Alm, wo früher Lebensmittel für die Knappen angebaut wurde. Entstanden sind diese Waldlichtungen im Mittelalter, als die bairischen Siedler entlang des Augstbaches neue Anwesen, Viehweiden und Almen anlegten.
Langsam erreichen wir wieder Altausee. Unsere historische Wanderung geht zu Ende. Das fein verzierte Holzhaus auf der Thörl-Wiese, wo einst die Salzpfannen "im Moos" dampften, erinnert an den Beginn des Tourismus, der sich im 19. Jahrhundert zum zweiten wirtschaftlichen Standbein der Region entwickelte.
Wir überqueren erneut die Donisbrücke und stellen fest, dass wir Altaussee und das Salzkammergut mit einen tieferen Hintergrund betrachten. Die historische Wanderung zeigt bei uns seine bildende Wirkung. Sie ist gepaart mit einer aufregenden Landschaft und interessanten Darstellungen zur Via Salis. Wir erlebten eine wunderbare Wanderung. Bei der nächsten Gelegenheit werden wir auf jeden Fall das Schaubergwerk besichtigen. Versprochen.
Quelle: http://www.bergfex.at/sommer/steiermark/touren/themenweg/59942,via-salis/
Quelle: http://www.altaussee-tourismus.at/altaussee_viasalis.htm
Quelle: http://www.altaussee-tourismus.at/altaussee_viasalis.htm
Steiermark - Serie
Wir haben für Euch fünf Wanderungen ausgesucht. Die erste Wanderung ist eine Genußwanderung um den See und ein guter Einstieg für die weiteren Wanderungen.
Altausseer See |
Die
dritte Wanderung ist eine Bergrundwanderung auf dem Loser ca. 12 km.
Unsere vierte Wanderung ist ebenfalls 12 km mit vier Wanderstunden.
Und als Schmankl eine kleine Erlebnistour für Leib und SeeleUnsere vierte Wanderung ist ebenfalls 12 km mit vier Wanderstunden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen