Heide-Panorama Weg bei Amelinghausen
Bald ist es soweit. Unsere Fernwanderung auf dem Adlerweg im Tirol ist greifbar nah. Wir nutzen heute das tolle, fast Sommerwetter, um unsere Kondition zu stärken. Es ist der 24.04.2019 und ein wunderbares Wanderwetter. Die Sonne scheint, die Luft ist mild, der Himmel wolkenlos, selbst die Vögel sind schon munter. Beim Start ist es angenehm mild, aber heute soll es 22 Grad werden.
Aus meinem Wanderwegeangebot habe ich einen Wanderweg herausgesucht, den wir vor fünf Jahren, bei ähnlichem Wetter gewandert sind. Unglaublich, wie die Zeit vergeht.
Der Heide-Panorama-Weg mit 14 km Länge ist für uns heute der richtige Einstieg ins Wanderjahr 2019. Dieser Wanderweg ist ein Rundwanderweg und setzt sich aus der Teilroute Schwindebeck mit 6,8 km und der Teilroute Soderstorf mit 7,2 km zusammen. Je nach Lust und Kondition kann man also verkürzen oder verlängern.
Der Einstieg ist frei wählbar. Wir entscheiden uns für das Gut Thansen. Dort wollen wir nach der Tour einkehren. Empfehlenswert ist auch der Parkplatz Schwindebecker Heide.
Zunächst geht es am Seminar- und Eventzentrum Gut Thansen vorbei. Hier sehen wir die erste Schautafel der Strecke. Der Wegweiser dieser Strecke ist das A und der gelbe Pfeil auf blauen Hintergrund.
Hinter dem Gut Thansen führt ein kleiner Pfad durch einen Kiefernwald, bis wir die Luhe passieren. Dann geht es über Wiesen und Felder vorbei. Wir passieren die Güterbahnstrecke, kurz darauf die Landstraße K 44 und folgen der Wegführung durch einen kleinen Wald. Rechts sehen wir im Schutz einiger Bäume eine archäologische Grabanlage mit einem Steingrab aus der Jugendstilzeit.
Es ist ein rekonstruierter Grabhügel der Bronzezeit mit einer Auswahl von Grabmarkierungen eines Urnenfriedhofes der älteren bis mittleren vorrömischen Eisenzeit.
Dann stoßen wir auf die erste große Heidefläche. Die Heide ist im April braun. Wir stellen uns vor, wie sie im Juni bis September in der Blütezeit lila strahlt. Aber auch jetzt hat die Heidelandschaft eine besondere Ausstrahlung.
Kurz darauf verlassen wir die Heide und passieren eine Wegkreuzung. Achtung: Hier trennt sich die Teilroute Soderstorf nach rechts und hier beginnt die Teilroute Schwindebeck nach links. Da wir die Gesamtroute gewählt haben, halten wir uns links und folgen der Teilroute nach Schwindebeck auf der Asphaltstrasse. Wir erreichen das Ortseingangsschild, halten uns an der Landstraße K 44 rechts, bis wir nach wenigen 100 m nach der Bushaltestelle links dem Wegweiser folgen. Die Strecke auf der Straße ist nicht so idyllisch, aber der Ort ist eine kleine Abwechslung und bald wird die Strecke wieder schöner.
Nach dem Bahnübergang geht es rechts weiter und wir folgen einige Zeit dem Bahndamm. Dann erreichen wir die Kieselgur-Teiche.
Die Sonne spiegelt sich dort im Wasser und wir nutzen die Idylle, um eine Rast zu machen. Ein Stempelkasten gibt Informationen zu diesem Wanderpunkt und den ersten Stempel für das Amelinghausener Wanderdiplom.
Das Kieselgurvorkommen im Luhetal wurde 1849 bekannt. Die Kieselgur entsteht aus den Panzern abgestorbener Kieselalgen. Sie ist ein Absatzgestein, das in Seen in Schichten mit Tonen vorkommt. Kieselgur wird u.a. zur Anfertigung von Isolierstoffen und Filtermasse genutzt, aber auch zum Transport von Nitroglyserin. Da sehen wir es; Wandern bildet.
Weiter geht´s durch einen weiteren Kiefernwald. Die Sonne zeigt uns ihre Wärmkraft. Nur der Wind ist noch etwas kühl. Nochmals passieren wir die Bahngleise und die K 44 und erreichen den Parkplatz Schwindebecker Heide.
Die Schwindebecker Heide ist auch ein Geheimtipp. Sie wurde bis 1990 militärisch genutzt. Man kann heute noch die Panzerspuren erkennen, aber sie hat sich eindrucksvoll revitalisiert. Wir holen uns den zweiten und dritten Wanderstempel. Eine Heidschnucke und einen Panzer. Heidschnucken sehen wir heute nicht. Eine schöne Aussicht bietet uns der Feldherrenhügel, wo Bänke zur Rast einladen.
Nun erreichen wir die Schwindequelle, die zweitwasserreichste Quelle Niedersachsens und wirklich ein wahres Kleinod. Die Wegstrecke geht den Hinweisen folgend nach Soderstorf. Wir entscheiden uns allerdings dafür, die schöne Strecke direkt zum Gut Thansen wieder zu folgen.
Wieder an Feldern durch Wälder entlang und über die Bahntrasse geht es wieder zurück zur Luhebrücke und sehen dann das Gut Thansen langsam näher kommen.
Hinter der Luhebrücke geht es geradeaus zum Gut Thansen. Für diese ca. 14 km benötigten wir knapp 3 Stunden Laufzeit plus Pausenzeiten.
Fazit: Überraschend schöne Heide-Wanderstrecke. Sie bietet zu jeder Jahreszeit eine abwechslungsreiche Landschaft und ein schönes Wandererlebnis. Sehr gute Wegführung, sicher beschildert. Unterwegs bieten überall Bänke dem Wanderer eine Rastmöglichkeit. Die Streckeneigenschaft ist relativ eben, hauptsächlich Sand- und Feldweg. Sehr lohnenswerte und empfehlenswerte Wanderstrecke, die wir auf jeden Fall zur Heideblüte noch einmal wandern werden. Wirklich ein Geheimtipp.