Sonntag, 4. Oktober 2020

Auenhütte – Ifenhütte – Hahnenköpfle – Gottesackeralpe – Schneiderkürenalpe - Auenhütte 14,5 km

Wanderserie Wandern um Obersdorf und im Kleinwalsertal

Hier findest Du einen Überblick über alle unserer Wanderwege um Obersdorf

Tag acht in Oberstdorf im Juni. Heute scheint es ein trockener sonniger Tag zu werden. So langsam kommt der Sommer auch hier in Oberstdorf und Kleinwalsertal durch. Heute starten wir unsere Wanderung am Hohen Ifen. Die schräge Gipfelplatte ist wahrlich ein Blickfang über dem Kleinwalsertal. Es wirkt wie ein riesiger Schiffsbug, groß und mächtig und macht den Hohen Ifen unverwechselbar. Den Hohen Ifen werden wir allerdings nicht besteigen. Wir werden über den Hahnenköpfle, über den faszinierenden Gottesacker, der den Wanderer schon herausfordern kann, dann weiter abwärts über die Schneiderkürenalpe wieder zurück zum Ausgangspunkt Auenhütte wandern. Da der Hohe Ifen ein beliebtes Wanderziel ist, darf man hier keine Einsamkeit auf der Strecke erwarten. Doch die verschiedenen Landschaftselemente und die faszinierende Gipfelaussicht verdienen ihre Sternchen.

Ausgangspunkt ist der Gasthof Auenhütte 1275 m. Wir haben unseren PKW gewählt und können hier gut parken. Die Buslinie 5 von Riezlern bietet auch eine gute Verbindung. Wir starten mit der neuen Ifenbahn zur Ifenhütte auf 1586 m. Die Fahrt ist kurz und teuer. Vielleicht hätten wir doch die Stunde Aufstieg nicht scheuen sollen.

An der Ifenhütte angekommen windet sich ein gut ausgebauter Weg zu einer Geländeschwelle hinauf. Später gabelt sich der Weg im unteren Bereich der Ifenmulde. Der Aufstieg in der warmen Morgensonne ist bedächtig und überfordert uns nicht. Wie eine Wanderkaravane an der Kette steigen die Wanderer die Strecke immer nach oben, bis sich ein Teil Richtung Hohen Ifen und der größere Teil Richtung Hahnenköpfle orientiert. Am Hahnenköpfle (2082 m) angekommen, machen wir erst einmal eine kleine Rast am Gipfelkreuz und genießen die tolle Aussicht.

Dann ruft uns der Gottesacker. Die Ausschilderung ist ziemlich unspezifisch, aber es gibt nur einen markierten Wanderweg, an den wir uns halten. Der Urgrund am Hahnenköpfle ist kahl. Später kommen die ersten Latscheninseln auf den Weg. Wir überschreiten die Kuppen „am hohen Döllen“ meist über typischen Schrattenkalk. Dann betreten wir den Gottesacker (1835 m). Wie ausgehobene Gräber zeigt der karstige Untergrund die typischen Erscheinungsformen. Gut, dass es heute trocken ist. Denn bei feuchten und rutschigen Felsen ist diese Plattform nicht einfach zu nehmen.

Schritt für Schritt geht es nun vorsichtig weiter abwärts Richtung Schneiderkürenalpe. Es wird nun immer grüner. Latschenkiefern säumen erst den Weg, dann geht es in den Wald. Der Weg ist schmal, idyllisch, aber auch manchmal schwierig zu wandern. Dann stoßen wir auf einen Waldweg. Die Trasse wird breiter und dann treffen wir auf den kleinen Ort Wäldele, wo wir dann weiter den Verbindungsweg zur Auenhütte, zuerst entlang der Anrainerstraße zum Ausgangspunkt folgen.

Fazit: Beeindruckende Wandertour, leicht holprig, vegetationsreich und teils karstiger Zustieg zum Hochplateau. Dort ausgedehntes Karstterrain, verschlungene Routenführung, teils nackte Karrenfelder. Solide Trittsicherheit und Orientierungsvermögen nötig, insbesondere im Nebel. Volle Tagestour. Festes Schuhwerk ist wichtig, vorsichtig gehen und auf Felsvorsprünge ist zu achten. Die Tour erfordert 5 Stunden Laufzeit, mit 980 HM Aufstieg und 980 HM Abstieg.

Mittwoch, 12. August 2020

Wandern um Oberstdorf und im Kleinwalsertal Oberstdorf - Schattenbergkreuz 8,5 km



Wandern um Oberstdorf und im Kleinwalsertal

Oberstdorf - Schattenbergkreuz 8,5 km

Man sieht es von Oberstdorf sehr gut, wenn die Sonne vom Schattenbergkreuz reflektiert wird. Der Schattenberg in Oberstdorf ist durch die berühmten Vierschanzentournee sehr berühmt. Oberhalb der Schanzentürme grüßt unser heutiges Wanderziel das Schattenbergkreuz. Von dort haben wir eine herausragende Sicht auf den meistbesuchten Ferienort Deutschlands. Nur Einheimische und vereinzelt gut informierte Gäste suchen dieses Wanderziel, denn der Weg dorthin, wird nicht offiziell beworben. Er ist auch nicht übermäßig genussvoll mit seinen 820 HM Aufstieg, aber die tolle Perspektive ist schon einzigartig.

 

Wir steigen von 840 HM am Parkplatz Oybele Festhalle nahe der Trettachbrücke auf 1660 HM. Der Weg ist ein nicht näher bezeichneter Bergsteig, phasenweise sehr steil. In den Latschen recht anstrengend. Für die Tour brauchen wir ca. 4:15 Std, die wir recht einsam genießen können.

 

Hinter der Trettachbrücke in Oberstdorf geht es in Kehren zum Kühberg hinauf. Da kommen schon die ersten Schweißtropfen auf die Stirn, bei diesen trockenem auf feuchtwarmen Wetter. Wir treffen die Oytalstraße, bis scharf links ein Fahrweg zur Skischanze abzweigt. Imposant ragt sich die Skischanze aus dem Berg. Wir achten nun auf einen kleinen unbeschilderten Pfad, einen schnell zu übersehenden Trampelpfad, in den Wiesen. Ist er es, der diagonal zum Waldrand empor zieht und dann in den Wald mündet?

Nach einer Linksabbiegung im Wald wird die Trasse besser. Nun heißt es Kraxeln und in den Kehren weiter und weiter nach oben steigen, bis wir endlich auf 1400 Meter zu einer Kanzel mit wunderbarem Tiefblick auf Oberstdorf verwöhnt werden. Der Blick ist so schön, dass wir uns fragen, ob der weitere Aufstieg sich eigentlich lohnt. Das wird allerdings von vier jungen Wanderern aus München bestätigt, die gerade vom Schattenbergkreuz kommen.

Also auf gehts. Der Wald wird von der Krummholzzone abgelöst. Bis zum Schattenbergkreuz wir es sehr steil. Das Panorama hier oben ist nochmals besser geworden. 

Der Aufstieg hat sich wirklich gelohnt. Der Ausblick ist wunderbar, die Sonne scheint, der Blick hinein ins Gebirge auf die Berge ums Stillachtal und natürlich auf Oberstdorf ist beeindruckend.    

Nachdem wir uns dann sattgesehen haben und ins Gipfelbuch verewigt haben, geht es den selben Weg wieder abwärts. Die Tour hat sich wirklich gelohnt. Nun können wir stolz behaupten, wenn wir in Oberstdorf das funkelnde Schattenbergkreuz bewundern, wir waren schon mal dort oben.

 

Sonntag, 2. August 2020

Bergheim Moser – Fiderepasshütte – Bergheim Moser 14,1 km


Wandern um Oberstdorf und im Kleinwalsertal

Hier findest Du unsere gesamten Wanderwege dieser Serie
Wandern um Oberstdorf und im Kleinwalsertal

Bergheim Moser  – Fiderepasshütte – Bergheim Moser 14,1 km


Tag sieben in Oberstdorf im Juni. Endlich ein schöner trockener Sommertag. Aber nicht zu heiß zum Wandern. Der Himmel ist schon blau. Nur vereinzelt lassen sich noch Wolken blicken. Unsere Tour führt uns heute auf 2070 HM auf die Fiderepasshütte. Sie lockt auf deutsch-österreichische Grenze von beiden Seiten viele Wanderer an. Allerdings wohl nicht so viele, als wenn dieser Ort mit einer Seilbahn zu erreichen wäre. So müssen wir uns vom Bergheim Moser bei 1215 Hm die vielen Schleifen und Kehren bis zur Fiderepasshütte erwandern, was viele Wanderer dann doch abschreckt.
Ausgangspunkt ist der untere Parkplatz beim Bergheim Moser. Abzweigung Bödmen von Mittelberg nach Höfle. Wir haben Glück. Es ist noch früh und wir können noch einen Stellplatz auf dem Parkplatz unterhalb vom Bergheim Moser ergattern.
 
Auf breitem Güterweg geht es zum Bergheim Moser durch einen kleinen Grabenwinkel und dann über die Untere zur Inneren Wiesalpe (1298 Hm). Wir überholen die ersten Wanderer, die sich nicht wirklich bemühen und schon mit den ersten Jausenstationen liebäugeln.
Wir halten uns auf dem Fahrweg rechts und passieren die bewirtschaftete Fluchtalpe (1390 HM), wo wir eine kleine Einkehr machen.  Hier beginnt der eigentliche Pfad nach oben. In Kehren geht es über steilere, noch teils bewaldete Geländepartien und allmählich in eine weite kahle Bergsteigung.
 
Nur wenige Wanderer folgen heute diesen Pfad nach oben, einige kommen uns relativ frisch entgegen. Der Gipfel kommt immer näher. Nun folgt noch ein ausgeprägter Zickzackkurs, bis wir dann das Dach der Fiderepasshütte sehen und die Hütte langsam Konturen annimmt.
Hier oben empfängt uns eine gigantische Aussicht. Die Hütte wurde in vielen Jahren immer wieder ausgebaut und modernisiert. Der Standort ist gewaltig.
 
Hier hat man einen tollen Ausblick auf die Oberstdorfer Hammerspitze, schräg gegenüber der Kammzug der drei Schafalpenköpfe, über die der Mindelheimer Klettersteig verläuft. Auf der Terrasse kann man ausführlich die tolle Atmosphäre genießen. Die Speisekarte verspricht einige Leckereien. Und so bleiben wir eine Weile.
Dann geht es wieder abwärts. Wir wählen erst die gleiche Route und zweigen dann beim ersten Wanderwegweiser nach rechts Richtung Wannenalpe (1821 Hm). Im weiteren Verlauf wird der Pfad am Hangrücken recht schmal und erreichen dann die Innerkuhgehrenalpe (1673 HM). Auch hier ergibt sich nochmal eine Einkehr. Allerdings müssen wir den Kuhstau erst einmal überwinden.
Dann tauchen wir weiter abwärts in den Wald hinein. Vor uns warten etliche Serpentinen auch über Lichtungen und kommen dann nach langem Marsch wieder zur Inneren Wiesalpe. Beim Abstieg von Innenkuhgehren hat man eine idyllische Perspektive ins innere Kleinwalsertal um Mittelberg.
 
Das letzte Stück ist identisch mit dem Hinweg, kommt uns aber viel länger vor. Dann passieren wir das Bergheim Moser und sehen dann den unteren Parkplatz.

Fazit: Beeindruckende Wandertour, gigantische Aussichten. Obwohl es gewöhnliche, gut oder ordentlich ausgebaute Bergwege in mittelsteilem Gelände sind, sollte man doch konditionell gut drauf sein. Es kommen schon 900 HM zusammen. Festes Schuhwerk ist wichtig. Beste Jahreszeit von Ende Mai bis Oktober. Obwohl einige Hütten auf der Tour zur Einkehr einladen, sollte immer die Wasserflasche gefüllt sein. Wunderbare Wandertour, die wirklich vielseitig ist, Spaß macht und 5:15 Std. Laufzeit erforderte, mit 870 HM Aufstieg und 870 HM Abstieg.